27 Feb
1. Frauen Handballmannschaft
TSV Nord Harrislee besiegt Werder Bremen mit 31:29
Die beiden Punkte bleiben in Harrislee!
Sie strahlte übers ganze Gesicht. „Ich war verletzt, habe mich gefreut, wieder zu spielen. Dass es so gut geklappt hat, lag an der Euphorie“, sagte Matilda Pleger. Neun Tore steuerte die 18-Jährige zum 31:29 (15:15)-Sieg der Handballerinnen des TSV Nord Harrislee im Zweitliga-Duell gegen Werder Bremen bei und kassierte ein dickes Lob von Trainer Olaf Rogge: „Sie ist durch die gegnerische Deckung geglitten wie das Messer durch die Butter.“
Es war eine spannende Auseinandersetzung, umkämpft, aber jederzeit fair. Wechselnde Spielverläufe, gute Teamleistung mit herausragenden Einzelaktionen, mit Jannik Otto und Raphael Piper ein überzeugendes Schiedsrichtergespann – die 137 Zuschauer in der Holmberghalle, sofern sie es mit den Gastgeberinnen hielten, kamen auf ihre Kosten. „Wir wollten von Anfang an rennen und Druck machen. Dabei war es ein schmaler Grat zwischen Risiko und Wahnsinn“, sagte Rogge. Seine Mannschaft brauchte einige Minuten, um Stabilität in ihre Aktionen zu bekommen. Werder fand besser in die Partie und führte zunächst. Madita Jeß glich mit ihrem 100. Saisontor zum 8:8 (17. Minute) aus, das 15:15 zur Pause – erzielt von Lara Fischer nach genialem Anspiel von Catharina Volquardsen – war den ersten 30 Minuten gerecht.
Alles noch offen, doch der Beginn der zweiten Halbzeit stand ganz im Zeichen der Nordfrauen. Ein 8:3-Lauf in acht Minuten bedeutete die 23:18-Führung, an der die überragende Matilda Pleger großen Anteil hatte. Egal, ob von ihrer angestammten Position auf Rechtsaußen oder mit viel Zug und Durchsetzungsvermögen im rechten Rückraum – sie traf aus allen Lagen.
Werder, das noch einmal auf 24:25 herankam, hatte nun nichts mehr zuzusetzen. „Wir wussten, dass Bremen nur einen Rückraum hat. Auf den wollten wir in der Abwehr Druck ausüben, damit sie müde werden. In der zweiten Halbzeit hat man dann mehr und mehr gesehen, dass es so gekommen ist und so ist unser Plan, mit einer 5:1- und 6:0-Deckung, die sie vor Aufgaben gestellt hat, aufgegangen“, freute sich Rogge. Auch seine Wechsel zündeten.
Madita Jeß war happy. „Nach meiner Verletzung und Erkrankung habe ich am Dienstag, das erste Mal wieder voll mittrainiert. Da ging auch alles gut mit der lädierten Schulter. In der zweiten Halbzeit habe ich dann einen Schlag, einen richtigen Pferdekuss, abbekommen. Da muss man auf die Zähne beißen und weiterspielen, auch wenn es weh tut. Das Hinspiel lief unglücklich für uns, heute war es besser. Es war wieder ein typisches Derby, das hat man nicht jeden Tag. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben“, so die mit nun 104 Treffern erfolgreichste Harrisleer Torschützin.
Mit dem Sieg, aktuell 17:21 Punkten, und dem Sprung auf Platz acht ist der Grundstein für eine weitere Zweitliga-Saison gelegt. Das freute auch die ehemalige Nord-Kapitänin Lotta Woch, die das spielfreie Wochenende von Frischauf Göppingen zum Besuch in der alten Heimat nutzte.
TSV Nord Harrislee: Tiedemann, Fasold – Volquardsen (2), Pleger (9), Mettner, Jane Andresen (7/5), Albers, Johanna Andresen (3), Rahn, Jeß (5), Fischer (4), Jansen, Klingenberg (1).
Werder Bremen: Trooster, Nigbur – Steinhoff, Engel (7/2), Thomas (5), Otto, Becker (1), Engelke (8/5), Häberle, Gajewski (3), Funke (2), Thorn (2), Defayay (1).
SR: Otto/Piper (Syke/Altenholz).
Zuschauer: 137.
Quelle: Jörn Saemann / sh:z, Flensburger Tageblatt