Leidenschaft und Chancenwucher

13 Feb

1. Frauen Handballmannschaft

Leidenschaft und Chancenwucher

Ersatzgeschwächter TSV Nord verliert 25:30 in Nürtingen

Der Trainer zog ein Fazit. „Es war auf jeden Fall mehr drin. Aber wenn man mehrmals alleine auf das Tor zuläuft und die Chancen nicht nutzt, dann ist das einer der ausschlaggebenden Gründe für unsere Niederlage.“ Olaf Rogge, Coach des TSV Nord Harrislee, trauerte dem Umstand hinterher, dass sein Team das Zweitliga-Auswärtsspiel bei der TG Nürtingen mit 25:30 (10:16) verloren hatte.
Die Nordfrauen waren lediglich mit einer Torhüterin und acht Feldspielerinnen angetreten. Dennoch versuchten sie alles, um Zählbares aus Baden-Württemberg mitzunehmen – die Moral des „Rumpfteams“ stimmte einmal mehr. Der 1:5-Fehlstart nach zehn Minuten wurde schnell weggesteckt, sechs Minuten später zum 7:8 verkürzt.
Doch zuhauf wurden Tempogegenstöße liegen gelassen. Statt zum Ausgleich oder zur eigenen Führung zu kommen, fielen die Harrisleerinnen wieder klar zurück. Zur Pause stand es 11:16. In der zweiten Halbzeit zeigten die Nordfrauen das, was sie auszeichnet: Leidenschaft. „Da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die hat sie 60 Minuten gezeigt“, so Rogge. Neun Minuten nach dem Wechsel stellten die Gäste den hoffnungsvollen 17:19-Anschluss her.
Doch trotz einer starken Sophie Fasold im Tor (zwölf Paraden) und einer rackernden Deckung blieb das Manko die Chancenverwertung. Nürtingens eingewechselte Torhüterin Carla Weiß parierte zwei Siebenmeter von Jane Andresen und Lara Fischer, ihre Kollegin Christine Hesel kaufte den Nord-Angreiferinnen zahlreiche freie Würfe ab. So wuchs der Rückstand wieder an und beim 20:27 (51.) schien die Vorentscheidung gefallen. Drei Minuten später war der TSV Nord zwar wieder auf 24:28 herangekommen, doch Christine Hesel wurde weiter förmlich angeworfen. So stand am Ende die vermeidbare 25:30-Niederlage bei ebenfalls stark ersatzgeschwächten Nürtingerinnen.
„Das Negative war die Vielzahl der vergebenen Chancen und dass wir zu viele einfache Fehler gemacht haben. Dennoch habe ich der Mannschaft gesagt, dass sie die moralischen Siegerinnen sind. Kämpferisch kann ich ihr nichts vorwerfen. Ich habe auch viel Positives gesehen“, so Rogge.
Ob sich die Personallage bis zum Heimspiel am Sonnabend (17.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 entspannt, steht noch nicht fest. Mainz kassierte am Sonnabend eine empfindliche 27:41-Schlappe beim Spitzenteam der Füchse Berlin.

TG Nürtingen: Hesel, Weiss – Cleve (2), Schuhknecht (2), Breidert (6), Foth (6/1), Eisenbraun (1), Quattlender (2), Dreizler (4/1), Natalello (3/2), Tuc (4).

TSV Nord Harrislee: Fasold - Mettner, Jane Andresen (8/3), Albers (2), Johanna Andresen (3), Rahn (1), Fischer (7), Jansen (3), Klingenberg (1).

SR: Eelco Schmitz/Robin Schmitz (Mönchengladbach).

Zuschauer: 205.

Quelle: Jörn Saemann / sh:z, Flensburger Tageblatt