16 Nov
Nordfrauen mit Tempo zum Heimsieg
TSV Nord Harrislee – VfL Oldenburg II 37:32 (14:16)
16 Mai
1. Frauen Handballmannschaft
Nordfrauen verabschieden Lotta Woch und Marieke Paulsen
Das Aufwärmprogramm überstand sie unbeschadet. Sie lächelte bei der kurzen Ansprache von Handball-Obmann Andreas Lemke („Du hinterlässt menschlich und sportlich eine große Lücke“). Als es aber zu den Mitspielerinnen ging, die alle ein Trikot mit „ihrer“ Rückennummer 6 trugen, konnte Lotta Woch die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Von der Aktion wusste ich nichts. Wenn mich das nicht berührt hätte, wäre ich aus Stein“, sagte die Spielführerin des TSV Nord Harrislee später. Es war ein bewegender Abend in der leeren Holmberghalle. Er wäre perfekt gewesen, hätten die Nordfrauen zur Verabschiedung von Lotta Woch und Marieke Paulsen auch noch gewonnen. Das gelang nicht – die Harrisleer Zweitliga-Handballerinnen unterlagen dem TuS Lintfort 29:31 (14:15) –, doch die Leistung war eines Abschiedsspiels würdig. Die Sorgen, dass die Emotionen die Konzentration überlagern könnten, zerstreuten sich schnell. Besonders Paulsen und Woch waren sofort „on fire“ – die ersten sechs Nord-Tore gingen allesamt auf das Konto der scheidenden Spielerinnen. Erst nach einer Viertelstunde, als Madita Jeß zum 7:7 traf, war die Serie beendet. „Ich kann mich ganz gut ablenken und Dinge verdrängen“, sagte Lotta Woch. Die Zeit vor dem Spiel verbrachte sie mit einem virtuellen Uni-Wochenendseminar. „Erst als es zur Halle ging, kamen die Gedanken: Das letzte Mal in der Kabine, das letzte Mal einlaufen...“, so die 24-Jährige, die in der kommenden Saison für Frisch Auf Göppingen spielen wird – in welcher Liga, ist noch offen. Doch daran dachte die Kapitänin am Sonnabend noch nicht – sie freute sich erst einmal auf die „Klassenfahrt“ mit Nord zum HC Rödertal nach Sachsen am letzten Spieltag. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, bemerkte Marieke Paulsen mit einem Lächeln. Die 27-Jährige, die in Zeiten großer Personalnot eingesprungen war und eine sehr gute Zweitliga-Saison gespielt hatte, war hin- und hergerissen: „Es ist schön, jetzt mehr Zeit zu haben. Aber auch super traurig, eine solche Mannschaft zu verlassen.“ Sollte in der neuen Saison Not an der Frau sein, würde sie aushelfen: „Aber nur für ein Spiel, nicht für eine gesamte Spielzeit.“
Die intensive und jederzeit spannende Partie gegen Lintfort fasste Trainer Olaf Rogge kurz zusammen: „Das waren zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wir haben verloren, weil wir zu viele technische Fehler gemacht und den Lintforter Rückraum nicht unter Kontrolle bekommen haben.“ Der Nord-Coach war ungehalten. Nicht wegen der Niederlage, sondern wegen der Störgeräusche im Vorfeld. Mit Lintfort war vereinbart worden, mehr Zeit für die Verabschiedungen zu haben. Das lehnte die Trainerin des Gegners dann aber ab. Rogge: „So etwas gehört sich nicht, das ist unsportlich.“
Lotta Woch genoss derweil den Moment im Kreis der Mannschaft. Der Umzug nach Göppingen, die eventuelle Teilnahme an der Beachhandball-EM im Juli in Bulgarien – all das war zu diesem Zeitpunkt weit weg.
TSV Nord Harrislee: Tiedemann ( 9 Paraden), Fasold (7) – Richter (n.e.), Volquardsen (1), Woch (10/3), Pleger (1), Frauenschuh (4), Mettner, Jo. Andresen (1), Rahn, Jeß (7/1), Paulsen (3), Schleemann (2).
TuS Lintfort: Angenendt, Graef (8 Paraden) – Kinlend (7), Legermann (2), Lambertz (3), Samplonius (9/3), Haase (1), Klein (4), Gruner (1), Henschel, Ueffing, Willing (4), Lucas, Kunert.
Schiedsrichter: Gimmler/Rips (Magdeburg/Irxleben)
Zeitstrafen: 4:4
Siebenmeter: 5(4):3(3)
Ulrich Schröder (sh:z/Flensburger Tageblatt)
08 Nov
Nordfrauen zum nächsten Verfolgerduell an die polnische Grenze